Basisgruppe Kalk

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Jurnalo #1

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Jurnalo #1 (Sommer 2014) als pdf

Eine neue Stadtteil-Zeitung für Kalk?!

Zeitung heisst auf Esperanto jurnalo.Wir finden in einem Stadtteil wie Kalk der richtige Name in der richtigen Sprache für eine Zeitung. Klar, einfach, schnörkellos.
Ein „Hoffender“ entwickelte Esperanto gegen Ende des 19. Jahrhunderts als leicht erlernbare, neutrale Sprache zur besseren internationalen Verständigung. Ludwik Lejzer Zamenhof hiess er und sein Pseudonym war Doktoro Esperanto–auf deutsch: Doktor Hoffender.
WIR? In Kalk? Ohne sagen zu können, wie ein Kalker WIR genau aussieht, und ohne Esperanto sprechen zu können, leben WIR Esperanto in Kalk.
Die Sprache der sog. einfachen Leute ist, mit ein wenig utopischem Übermut betrachtet, überall auf der Welt die gleiche: Solidarität. Sich gegenseitig helfen, die Sorgen und Probleme – wie auch die Lebensfreude – miteinander teilen und wenn es sein muss, gemeinsam für ein besseres Leben kämpfen. Als vor einiger Zeit die Rechten von „ProKöln“ ihre ausländerfeindliche Hetze in Kalk auf die Straße tragen wollen, traten ihnenviele Menschen mit den unterschiedlichsten politischen und migrantischen Hintergründen auf der Straße entgegen. Wäre schön, wenn es öfters so wäre.

Wir sind Hoffende. Weil auch die kleine Kalker Welt alles andere als heil ist, werden wir jeden Tag etwas dafür tun müssen, das es lebenswert wird und bleibt in diesem Teil der Stadt.

Wir Hoffende, das sind: Die Bezirksgruppe der Naturfreunde, die Basisgruppe Kalk und einzelne Menschen, die hier im Stadtteil teilweise schon sehr lange, teilweise erst seit kurzem leben. Wir sind parteipolitisch nicht gebunden, aber parteiisch. Wir fühlen uns unterschiedlichen Szenen und Milieus zugehörig, haben aber keine Lust darauf, in selbstgewählten „Szene-Ghettos“ zu versauern. Wir sind Teil des Stadtteils und wir leben gerne hier. Und gerade deshalb gehen uns viele Entwicklungen hier ziemlich auf die Nerven. Zum Beispiel die steigenden Mieten, oder der zunehmende Verkehr. Zum Beipiel die häufigen Polizeikontrollen, die sich gegen „ausländisch“ aussehende Menschen richten oder die immer noch geringen Chancen von Mädchen und Jungen aus migrantischen Familien, eine gute Schul- und/oder Berufsausbildung zu bekommen. Zum Beispiel, dass laut offizieller Statistik mehr als die Hälfte der Kinder in Kalk in Armut leben.

Wir haben uns im Laufe der letzten 20 Jahre, zwei Jahre oder zwei Monate an den unterschiedlichsten „Baustellen“ engagiert. Wir finden die Zeit ist reif, eine nichtkommerzielle, unabhängige Stadtteilzeitung als Informationsmedium und vernetzende Plattform für all jene zu versuchen, die nicht glauben, dass „der Markt“ ein gedeihliches Auskommen und Zusammenleben der Menschen regeln wird.

Naturfreundehaus Kalk, Basisgruppe Kalk und Einzelpersonen

Category: Jurnalo

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Über uns

Wir sind eine linksradikale Stadtteilgruppe aus Köln Kalk. Wir haben uns Anfang 2014 gegründet, um emanzipatorische Politik theoretisch zu erarbeiten und praktisch im Stadtteil und darüber hinaus handlugs- fähig zu machen.

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